Volpone ist unermesslich reich, er hortet einen riesigen Goldschatz, den er mit niemandem teilen muss: Er hat weder Frau noch Kinder, noch Eltern oder Freunde. Vier mehr oder weniger angesehene Stützen der Gesellschaft lauern daher auf sein Erbe: Voltore, der Advokat; Corbaccio, ein alter Wucherer; Corvino, ein Kaufmann sowie die Kurtisane Canina. Volpone spielt mit ihnen ein lustvolles und boshaftes Spiel: er macht sie mit Unterstützung des Schmarotzers Mosca glauben, er liege im Sterben. Daraufhin hagelt es Geschenke von den Erbschleichern, denen der Kerngesunde jeweils das komplette Erbe verspricht. Wie weit gehen die Bürger in ihrer Gier nach seinem Geld? Volpone testet die Grenzen aus und treibt den Preis für seinen Tod immer höher. Eine Komödie um Geld, Gier, Gold und Geiz.
«Volpone, or The Fox» heisst das Stück im Original. Nicht nur der Titelfigur lässt sich ein Tier zuordnen. Voltore, der Name des Advokaten, ist vom lateinischen Wort für Geier abgeleitet; Corbaccio von Rabe; Corvino von Krähe. In der Fabel, auf die sich Jonson bezieht, legt sich der Fuchs ins Feld zwischen die Spreu, verdreht die Augen und stellt sich tot, um aasfressendes Federvieh anzulocken. Doch alle, die angeflogen kommen, um sich über den Fuchs herzumachen, werden dessen flinke Beute – wie Geier, Rabe und Krähe in Ben Jonsons Stück von 1606. Neu gegenüber der Fabel ist die Figur des Schmarotzers: Mosca bedeutet Schmeissfliege.