Die meisten tun’s ungern, einige dagegen sogar freiwillig. Letztlich werden es aber alle auf irgendeine Weise hinter sich bringen: Sich von dieser Welt verabschieden und auf den Weg «dorthin» machen. Keiner kennt das Ziel und niemand weiss, was ihn da erwartet.

Wer rechnet beispielsweise schon mit einem Zwischenhalt? Und erst noch in einem eher ungewöhnlichen Hotel. Es ist nicht Dreistern, auch nicht Vier- oder Fünfstern. Seine Halle ist anders – durchsichtig! Personal und Gäste entsprechen ebenso wenig den Normen. Zum Beispiel die Bediensteten: Sie reden kein Wort – ohne deswegen unfreundlich zu sein. Der eine Gast ist schon seit sechs Monaten da, andere vielleicht seit Tagen, so genau erfährt man das nicht. Keiner weiss, wie er in das Hotel gelangt ist. Alle aber sind sie von ihren alten Lasten befreit.

Mit dem Lift kommt ab und zu ein neuer Besucher an. Im Lift verabschieden sich Anwesende. Andere Zugänge zum Hotel fehlen. Keine Fenster. Für den Abschied ist die Ärztin zuständig. Sie bestimmt, wer in den Lift einsteigt; keiner tut es aus freien Stücken. Sie weiss aber nicht, wohin sie die «Patienten» schickt. Erst die Anzeige am Schaltbrett weist die Richtung: Hinauf oder hin­unter. Was jedes Mal Spannung, Panik unter den Zurückbleibenden auslöst. Denn Oben und Unten sind verschiedene Welten. Unten ist vorläufig, Oben endgültig. «Hotel Zwüschewälte», der Nicht-Ort, ist Durchgangslager. An dieser merkwürdigen Stätte ist alles möglich – sogar ein Wunder!