Freilichttheater in Zusammenarbeit mit dem Theater Gansingen
Zum Stück
Wussten Sie, dass Hottwil mal von den Franzosen besetzt war? Und Mandach? Das übrige Mettauertal, das ganze Fricktal, die Schweiz? – Es ist so, um 1798.
So spannend wie die militärische Besetzung ist die Zeit vorher, die sich über mehr als 300 Jahre erstreckt: Wo die Berner das Sagen haben. Wo lustvolle menschliche Tätigkeiten verboten sind. Singen, Tanzen, Kiltern, Chilbi in Mettau, Fasnacht in Gansingen: Der Pfarrer wacht über seine Schäflein, meldet nach Bern, das Chorge- richt bestraft. Doch wie so oft: Die Menschen wissen sich zu helfen.
«Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit», der Slogan der Französischen Revolution von 1789 hat Sogwirkung. «Die Berner sollen heim, die Franzosen mögen kommen.» Die Hottwiler empfangen sie herzlich. Doch die geheimen Wünsche gehen nicht in Erfüllung. Wie immer, wenn Militär durchzieht. Das Dorf leidet. Und erlebt dennoch ein Schicksal, das kaum jemand für möglich hält.
Vorwort
Die philosophischen Ideen der Aufklärung, darunter der Glaube an die Gleichheit aller Menschen, verbanden sich 1789 mit der Wut des hungernden Volkes und fegten über das absolutistische Königtum hinweg. Le Carlier, der Vertreter der französi- schen Regierung, erklärte 1798 die «Pariser Verfassung» verbindlich für die Helve- tische Republik. Die gewonnenen neuen Werte flossen 1848 auch in die schweizeri- sche Bundesverfassung ein.
Unser Stück «1798 – Die Franzosen kommen» spielt am Wendepunkt jener Zeit. Es greift auf komödiantische Weise die Sorgen und Hoffnungen einer kleinen aar- gauischen Dorfgemeinschaft auf. Ein Theaterabend im Freien, an dem zwei Dörfer zusammenspannen, um gemeinsam eine Geschichte zu erzählen, welche histori- sche Wurzeln hat.